Dominik May
  Zeitungsartikel 5
 

 

Kerzen, Fotos und Blumen erinnern an die Tat in der Nähe des Festplatzes. Der Neu-Anspacher Dominik May war vielen auch als Fußballer bei der SG Anspach (kleines Bild) bekannt.

Zwei Stunden lang kämpften die Ärzte in der Nacht zum Samstag um das Leben des 20 Jahren alten Neu-Anspachers Dominik May, vielen als Fußballer bei der SG Anspach bekannt. Doch er überlebte die Messerattacke nicht.

Usingen. Es geschah in der Nacht zu Samstag auf dem Verbindungsweg zwischen der Neutorstraße und dem Gelände der Laurentius-Kerb: Dort kam es nach Polizeiangaben zu einem Streit zwischen zwei Gruppen. Im Laufe der Auseinandersetzung stach gegen 2.15 Uhr ein 21 Jahre alter Grävenwiesbacher dem 20-Jährigen mit einem Messer in den Brustbereich. Bei dem Opfer handelt es sich um Dominik May, der vielen als Fußballer bei der SG Anspach bekannt ist.

Der Täter flüchtete zu Fuß in das Usinger Stadtzentrum. Der schwerstverletzte Anspacher wurde sofort am Tatort vom Notarzt versorgt. Auf der Fahrt in die Hochtaunus-Klinik nach Bad Homburg gegen 3 Uhr verschlechterte sich sein Zustand dramatisch, er musste während der Fahrt reanimiert werden. In der Hochtaunus-Klinik kämpften die Ärzte weiter um sein Leben. Aber alle Bemühungen waren vergeblich. Gegen 4 Uhr starb der 20-Jährige an der Stichverletzung.

Die Ermittlungen der Polizei führten am Samstag gegen 9.30 Uhr zur Festnahme eines 21-jährigen Mannes aus Grävenwiesbach. Er gestand die Bluttat noch bei der Festnahme. Zu den Hintergründen der Tat sagte der geständige Täter, er und zwei andere Personen hätten sich zunächst mit einer anderen Gruppe Gleichaltriger verbal auseinandergesetzt und auch erheblich provoziert. Im Laufe des Streits habe er ein Messer aus der Hosentasche gezogen und auf das Opfer eingestochen. Die Vorführung des Beschuldigten beim Haftrichter erfolgte am Sonntag in Frankfurt. Wie die Haftrichterin am Nachmittag mitteilte, sei Haftbefehl erlassen worden. Bis das Ermittlungsverfahren wegen Totschlags abgeschlossen sei, werde der 21-Jährige in Untersuchungshaft in Weiterstadt bleiben.

Bei der Tat war offensichtlich Alkohol im Spiel, wie die Polizei bestätigte. Genauere Angaben machte sie dazu gestern nicht.

Polizeioberkommissar Oliver Link von der Usinger Polizeistation bestätigte, dass sich viele jugendliche Besucher in Supermärkten mit Hochprozentigem eingedeckt hatten und bereits betrunken zum Festzelt kamen. «Das Vorglühen vor einer Party ist mittlerweile unter jungen Menschen eine Modeerscheinung», sagte Link. «Der Eintrittspreis von 15 Euro am Freitagabend war vielen jungen Besuchern offensichtlich zu hoch. Sie haben vor dem Festzelt ihr eigenes Fest mit reichlich selbst mitgebrachtem Alkohol gefeiert.» Doch trotz des starken Alkoholkonsums vor dem Festzelt sei die Lage lange Zeit «für eine Massenveranstaltung harmlos» gewesen. Die Polizei hatte extra für die Kerb neben der üblichen Nachtbereitschaft vier weitere Beamte, auch mit Diensthund, als Dauerstreife in der Tatnacht hinzugezogen. «Bis auf eine Schlägerei im Zelt gab es für ein Volksfest eigentlich wenig Probleme», berichtet Link. «Ein böser Zufall hat die beiden Gruppen dann zusammengeführt. Was dann passierte ist nicht nachvollziehbar.»

Dominik May wohnte früher in Usingen und ist vor einigen Jahren mit der Familie nach Neu-Anspach umgezogen. Die Familie des Opfers musste am Samstag vom Kriseninterventionsdienst des DRK psychologisch betreut werden. Auch in Kreisen seines Vereins, der SG Anspach, herrschte große Betroffenheit. rho/map


 

 
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