Dominik May
  1. Verhandlungstag
 

Angeklagter gesteht tödliche Messerattacke auf Kerb


Mit einem Geständnis des Angeklagten hat am Mittwoch in Frankfurt ein Prozess um eine tödliche Messerattacke auf einem Volksfest in Usingen im Taunus begonnen. Unter Tränen gab der 21 Jahre alte Lagerarbeiter auf der Anklagebank des Landgerichts zu, an jenem Abend im September vergangenen Jahres den ihm völlig unbekannten Kontrahenten neben dem Festzelt mit einem großen Messer ins Herz gestochen und so getötet zu haben. Die Staatsanwaltschaft wertet den Vorfall als heimtückischen Mord. Das Opfer habe keinen Angriff auf Leib und Leben vorhersehen können, hieß es in der Anklageschrift.

An jenem Freitagabend deutete nach Darstellung des Angeklagten eigentlich nichts auf die spätere blutige Auseinandersetzung hin. Er sei in guter Stimmung gewesen und habe deshalb seinen «Party- Rucksack» geschnürt: mit Kondomen, selbst gebrauten «Energie»-Drinks und anderen Mitteln gefüllt. Später sei er von seinen Freunden überredet worden, noch einmal auf der sogenannten Usinger Kerb vorbeizuschauen. Dort seien zwei Gruppen schließlich in Streit geraten und er habe das Messer gezückt, das er von zu Hause mitgenommen hatte.

«Ich wollte niemanden umbringen», rief der Angeklagte unter Tränen. Jeden Tag denke er über das Opfer nach, das er gar nicht persönlich kennengelernt habe. «Ich bitte um Vergebung. Wäre ich doch nur selbst in das Scheißmesser gefallen», sagte der Lagerist weiter. Nach der Tat flüchtete er zunächst nach Hause. Am nächsten Vormittag stand die Polizei vor der Tür und er legte ein erstes Geständnis ab. Eine Rückrechnung seines Alkoholwertes ergab rund 2,3 Promille. In dem Prozess werden deshalb auch medizinische und psychiatrische Sachverständige zu Wort kommen. Der Prozess wird fortgesetzt.
 
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